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Les Égyptiens des Balkans, encore appelés Égyptiens du Kosovo (en albanais : Egjiptian, Evgjitë et en forme courte Jevg ; en serbo-croate : Egipćani ou Đupci ; en cyrillique : Египћани ou Ђупци ; en macédonien : Египќани ou Ѓупци ; en bulgare : Агупти), constituent une minorité albanophone apparentée aux Roms de la péninsule balkanique. Vivant principalement au Kosovo, ils sont également présents de façon moindre en Albanie et dans les Rhodopes bulgares[1].

Herkunft und Name modifier

Die Gesamtminderheit der Roma im Kosovo verteilt sich - geht man vom Selbstverständnis eines in Größe und Bedeutung unbestimmten Teils ihrer Angehörigen aus - auf drei Kategorien: "Roma", "Ashkali" und "Ägypter".[2] In der Sprache der internationalen Organisationen werden sie unter dem Kürzel "RAE" zusammengefasst und der europäischen Gesamtminderheit zugeordnet.[3] Mit dem Anwachsen nationalistischer Tendenzen im vormaligen Jugoslawien nahm generell das Abgrenzungsbedürfnis nach ethnischen Kriterien zu. Da Roma - Volksmund mehrheitlich: "Zigeuner" - allgemeiner Ausgrenzung durch die jeweilige Mehrheitsbevölkerung unterlagen und gerade im albanischen Kosovo mit einem starken völkischen Nationalismus und mit aggressiver Verfolgung und Vertreibung konfrontiert waren, wuchsen auch innerhalb der RAE-Community Abgrenzungsbereitschaft und Selbstprofilierungsbedürfnisse als Nicht-Roma.

Als Unterscheidungsmerkmal zu anderen Gruppen verwenden die Vertreter einer "ägyptischen" Eigenständigkeit verschiedene fiktive Herkunftsmythen, nach denen sie Nachfahren von Ägyptern seien[4] bzw. im Zuge einer Migration zur Zeit Alexanders des Großen "vom Nil" auf den Balkan gekommen seien.[5] Der ägyptische Herkunftsmythos war aber seit dem Ende des Mittelalters ein Teil der Selbstdefinition der Roma-Minderheit. Erst die wissenschaftliche Untersuchung des Romanes im ausgehenden 18. Jahrhundert deckte die reale Herkunft der Roma vom indischen Subkontinent auf, eine Erkenntnis, die inzwischen auch von der Minderheit selbst übernommen wurde.[6] Mit "Ägypter" verwenden die Sprecher eine alte gemeineuropäische Bezeichnung für Roma, wie sie in "gypsies", "gitans" oder "gitanos" noch lebt und auch auf dem Balkan erhalten geblieben ist, und kehren zum Ägypten-Mythos zurück. Seriöse historiografische Belege für die mythische Herkunft gab es nie und gibt es nicht.

1990 gründete sich in Ohrid (Mazedonien) ein Verein der "Ägypter".[7] Wenig später, ebenfalls 1990, wurden Vereinigungen der Kosovo-Ägypter in Prishtina und Metohia gegründet.[8] Von Vertretern der Roma-Community wurden diese Gründungen als "Spaltungen" (so z. B. der bekannte Schriftsteller Ali Krasniqi) und "Erfindung" einer Ethnie betrachtet. Andere begründeten den Übergang von der Zuschreibung "Roma" auf die Zuschreibung "Ägypter" mit verbesserten Zugangsmöglichkeiten zu "jobs for my family" und "more rights".[9]

Verbreitung modifier

Die meisten Balkan-Ägypter leben im Kosovo, daneben existieren kleinere Gruppen in Serbien, Mazedonien, Montenegro, Bulgarien, Griechenland und Albanien.

Die jugoslawische Volkszählung von 1991 gestattete erstmals Ägypter als ethnische Selbstbezeichnung, nachdem dies 1990 in einer Petition von Bürgern aus Mazedonien und dem Kosovo an die Bundesversammlung der SFR Jugoslawien und an die Parlamente der Teilrepubliken Mazedonien und Serbien gefordert worden war.[10][11]

6.355 Personen deklarierten sich 1991 in Serbien als "Ägypter" (Egipćani),[11] davon 5.881 im Kosovo,[12] 3.307 Personen in Mazedonien[10] und 35 in Montenegro.[11] Einer internen, unüberprüfbaren Angabe der Vereinigung der Ägypter zufolge sollen sich demgegenüber ca. 87.000 Menschen im Kosovo der Gruppe zuordnen.[12]

In Mazedonien ordneten sich bei der Volkszählung 2002 3.713 Personen der Gruppe der "Ägypter" zu.

Bei der Volkszählung von 2002 in Serbien (ohne das Kosovo) deklarierten sich 814 Personen als "Ägypter", die Mehrzahl davon in Belgrad (597) und in Novi Sad (102). In Zentralserbien und in Montenegro leben auch einige aus dem Kosovo geflohene "ägyptische" Familien.[13]

Wie andere Angehörige der Roma-Minderheit flohen auch "Ägypter" während und nach dem Kosovokrieg 1999 aus dem Kosovo oder wurden von dort vertrieben, da sie entgegen der Selbstkonstituierung als separate ethnische Minderheit weiterhin als Roma gesehen und abgelehnt wurden.

Literatur modifier

Notes et références modifier

  1. Christo Christov (Red.), Georgi Jankov (Hrsg.) : Stranici ot bălgarskata istorija. Očerk za isljamiziranite bălgari i nacionalnovăzroditelnija proces. Sofija: Nauka i izkustvo, 1989, S. 108. – (OCLC 165531239)
  2. NGO Chachipe, Luxemburg: [1].
  3. Siehe z.B.: Europäisches Parlament zur Situation der Roma auf dem Balkan im Jahre 2011, [2] (PDF; 70 kB); Roma-Programm der Kosovo Foundation for Open Society ([3]).
  4. Hinweis auf mittelalterliche Behörde in Ragusa, die von Roma als von "Ägyptern" sprach, was heute als Nachweis aufgegriffen wird, der Mythos gebe Realgeschichte wieder: NGO Chachipe, Luxemburg: [4].
  5. Sie wollen nur in Frieden leben, in: Albstadt-Bote, 29./30. Januar 2000, siehe: [5].
  6. Im Kontext der Themen "Kosovo-Ägypter und Aschkali siehe: Elena Marushiakov/Vesselin Popov, NEW ETHNIC IDENTITIES IN THE BALKANS: THE CASE OF THE EGYPTIANS, in: [6] (PDF; 199 kB).
  7. NGO Chachipe, Luxemburg: [7].
  8. Orhan Galjus, Roma of Kosovo: the Forgotten Victims, in: [8].
  9. Orhan Galjus, Roma of Kosovo: the Forgotten Victims, in: [9].
  10. a et b Ger Duijzings: Religion and the politics of identity in Kosovo. London : Hurst, 2000. S. 139-140.
  11. a b et c Saša Nedeljković: Čast, krv i suze (Ogledi iz antropologije etniciteta i nacionalizma). Beograd : Zuhra, 2007. S. 180.
  12. a et b Council of Europa, Directorate General of Human Rights, Secretariat of the Framework Convention for the Protection of National Minorities: Non-Discrimination Review under the Stability Pact for South-Eastern Europe : Kosovo : Premilinary [sic] Assessment Report, Strasbourg, April 2003. S.14.
  13. OSCE Mission to Serbia: Ethnic Minorities in Serbia. An Overview, February 2008. S.13-14.

Liens externes modifier

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